Die Ilmenauer Schachspieler mussten ersatzgeschwächt zum letzten Punktspiel der Bezirksliga zu Empor Erfurt IV reisen, da es auch in der 1. Mannschaft Personalmangel gab.
Noch schlechter waren die Erfurter dran. Nach dem letzten Punktspiel war ihr Spitzenspieler Florian Merx auf der Heimfahrt tödlich mit dem Motorrad verunglückt. So begann das Match mit einer Gedenkminute. Dann wurde hart gekämpft. Die Erfurter sind vor allem mit talentierten Jugendspielern besetzt, die sich sehr gut geschlagen haben und schwer zu bespielen sind. Das 7. Brett konnten sie aber nicht besetzen. So führte Ilmenau mit 1 : 0. Der Ilmenauer Ersatzmann am 8. Brett konnte nicht lange Widerstand leisten und verlor schnell. Ein Remis erreichte Arwid Rauch in einer wenig aufregenden Partie gegen Thorben Niebur. Danach sah es erst mal schlecht aus für die Ilmenauer. Mikhail Patrushev opferte eine Figur gegen zwei Bauern und erhielt eine sehr hoffnungsvolle Stellung, die aus vielen Partien bekannt ist. Leider fand er aber keinen Gewinnplan. Das brachte dem Gegner Oberwasser, das schließlich zur Sturzflut wurde und die Partie entschied. Damit führten die Erfurter. Dann verlor auch noch Tim Döring. Sein Figurenopfer erwies sich als nicht durchschlagend. Die Materialnot war dann entscheidend. Auch am 2. Brett sah es nicht gut aus für die Ilmenauer. Joachim Lehmann geriet in eine ihm nicht bekannte Eröffnungsvariante, in der Götz Böhm modebewusst den g-Bauern opferte. Es ging dann immer nur ein Zug. Böhm versäumte aber entsprechende Reserven heran zu holen und griff ungestüm an. Das führte aber nur zum Dauerschach. Ein glimpflicher Ausgang! Damit hatten die Erfurter bereits vier Punkte und die Verantwortung für ein gutes Ergebnis für die Ilmenauer lag bei den letzten beiden Brettern. Am 1. Brett hatte Klaus Leuner gegen Daniel Finke eine strategische Druckstellung durch dreifache Besetzung der zentralen d-Linie mit Schwerfiguren erreicht. Das führte schließlich zum Bauerngewinn. Der Mehrbauer konnte dann auch gleich marschieren und führte die Entscheidung herbei. Der Rest war Agonie! Damit blieb noch das 4. Brett mit Iresh Dudeja. Der hatte sich von Jens Urban einschnüren lassen und spielte praktisch mit einer Figur weniger. Er ist aber taktisch sehr stark und nutzte eine Befreiungsmöglichkeit. Das Endspiel war dann klar gewonnen. Leider spannte er seine Mannschaftskameraden etwas zu stark auf die Folter. Ihm fehlt Endspieltheorie. Nach fast fünf Stunden war es aber dann so weit. Sein Gewinn brachte das 4 : 4. Damit landete die Ilmenauer Mannschaft auf den sechsten Platz der Tabelle. Das entspricht in Etwa den Erwartungen, die man vor der Saison hatte. Die nächste Saison ist immer die Schwerste!
Schreibe einen Kommentar