Lange mussten sich die Ilmenauer Schachspieler um ein Spiellokal bemühen. Die Stadt stellte schließlich einen Raum in der Eishalle zur Verfügung. Auch die TU stimmte einem Spielbetrieb im langjährigen Domizil im Ernst-Abbe Zentrum zu. So konnte dort das 1. Punktspiel in der Landesklasse West gegen Ruhla stattfinden. Etwas Stress gab es auch um die neue Bedenkzeit – Regelung. 4o Züge sind jetzt in 90 Minuten zu machen, danach in 30 min der Rest. Für jeden Zug gibt es einen Bonus von 30 Sekunden von Anfang an. Damit haben die guten alten analogen Uhren aus Ruhla ausgedient. Bei den notwendigen elektronischen Uhren ist die Programmierung je nach Marke und Baujahr unterschiedlich. Alle waren gespannt, ob das wohl funktionieren würde. Das merkt man erst, wenn die ersten 40 Züge gemacht sind. In den ersten Partien, die mit Remis vor der Zeitkontrolle endeten, spielte das noch keine Rolle.
So bei Thorsten Michael gegen Mathias Hagen. Nach scharfem Beginn mit einem Gambit war das Pulver nach einer Stunde verschossen.
Bei der Partie von Klaus Leuner gegen Roland Kabisch hatte dieser einen unmöglichen Zug gemacht und mit dem falschen Läufer einen Bauern geschlagen. Damit waren zwei Läufer der gleichen Farbe auf dem Brett. Die Regeln sind da nicht ganz eindeutig. Die beiden Spieler einigten sich dann aber auf Remis, um weiteren Streit zu vermeiden.
Irish Dudeja, der für den positiv getesteten Ainur Zyganshin spielen musste, nahm leider ein Remis in besserer Stellung gegen den Ruhlaer Ersatzspieler Steffen Lang an. Auch Joachim Lehmann sah in seiner Stellung gegen Ewald Voß keine andere Perspektive, zumal die restlichen Partien günstig für Ilmenau standen. Damit war der Zwischenstand 2 : 2.
Dann aber begann ein Gewitter über die Ruhlaer Spieler niederzugehen. Stefan Schenk erhöhte den Druck auf Wilhelm von Otte ständig mit feinen Nadelstichen. Das war sehenswert – siehe unsere Partie. Beide kosteten die Partie dann bis zum Matt aus.
Auch der Ilmenauer Neuzugang Florian Hörsch konnte den Vorteil seines Läuferpaares eindrucksvoll nachweisen, indem er auf beiden Flanken Schwächen fixierte. Er opferte mehrfach Bauern, stieß in der Mitte durch und erledigte den Rest mit einem Bauerndurchbruch am Damenflügel. Das wird nicht sein letzter Sieg für Ilmenau gewesen sein!
Inzwischen hatte sich auch erwiesen, dass die Uhren richtig programmiert waren, sehr zur Freude der Ilmenauer! Steffen Ortlepp hatte dann etwas Glück. Er führte ein Turmendspiel zum Sieg. Sein Gegner, Volker Brückmann, half ihm aber dabei. Er entfernte seinen König aus der eigentlichen Brennzone und büßte dabei zwei Bauern ein. Zwei Mehrbauern machten dann das Rennen, das ebenfalls bis zum bitteren Ende ging.
Blieb noch die Partie von Sebastian Zehnter gegen Uwe Kirsch. Sebstian hatte die Eröffnung etwas unkonventionell gestaltet und musste sehr vorsichtig agieren. Dann setzte sich aber seine spielerische Überlegenheit durch und der 6 : 2 Sieg der Ilmenauer stand fest.
In der nächsten Runde ist Ilmenau spielfrei, da Rochade Leinefelde seine Mannschaft zurückgezogen hat.
Anmerkung: Zug anklicken und es öffnet sich ein Partiefenster, in dem die Partie nachgespielt werden kann!
kleu
Glückwunsch