Knapper Sieg in Nordhausen

In der 4. Runde der Landesklasse West mussten die Ilmenauer Schachspieler gegen den Spitzenreiter SC 1951 Nordhausen antreten. Der Aufsteiger hatte sich bisher als junge, kampfstarke Mannschaft sehr gut geschlagen. Ilmenau war also gewarnt. Wie berechtigt das war, zeigte sich gleich in den ersten Partien.

Sebastian Zehnter war am Spitzenbrett mit einem großen Wertungszahlvorteil eigentlich als Sieger gebongt. Er übersah in guter Stellung einen Gegenschlag, der ihn in große Schwierigkeiten brachte. Seinem Gegner, Lars Niedzielski fehlte dann aber die letzte Traute und er bot Remis, was Sebastian erleichtert annahm.

Auch Klaus Leuner konnte gegen Richard Esefelder eine etwas bessere Stellung nicht nutzen und griff zu zeitig an. Die Partie endete dann nach Zugwiederholung im Remis. Remis spielte auch Iresh Dudeja gegen Hartmut Viererbe nach einer wenig aufregenden Partie.

Ein Beispiel für beiderseitige Schachblindheit bot dann die Partie von Steffen Ortlepp gegen Erik Onnen(siehe unsere Partie). Steffen wollte einen Einschlag auf f7 mit dem Läufer zum schnellen Sieg nutzen. Das Motiv liegt häufig in der Italienischen Eröffnung, funktionierte ab im konkreten Falle nicht. Den Grund sah aber sein Gegner auch nicht. Er konnte einfach eine Figur gewinnen, glaubte aber den Berechnungen von Steffen. Die dann entstandene Materialverteilung von zwei Leichtfiguren gegen Turm ist theoretisch gewonnen. Praktisch wies das dann auch Steffen nach, zum glücklichen Sieg.

Auch Torsten Michael wollte gegen Ragnar Rohde fast ein Remis annehmen. Dazu wird in der Regel der Mannschaftsleiter um Einverständnis gebeten. Der war aber gerade nicht anwesend. So spielte Torsten weiter bis zum Gewinn. Damit schien Ilmenau auf der sicheren Siegesstraße.

Dann aber kam ein unerwarteter Gegenschlag. Florian Hörsch überzog seine Stellung gegen Florian Gülsdorff und sah sich plötzlich nicht abzuwendenden Drohungen gegenüber. Ilmenau stagnierte bei 3,5 Punkten.

Stefan Schenk hatte mit Varvara Anisheva eine starke Gegnerin, die auch in der Frauen-Bundesliga spielt. Stefan gewann einen Bauern im Mittelspiel hatte aber dafür im Schwerfigurenendspiel eine wacklige Stellung, die aber noch ein dynamisches Gleichgewicht bot, das zum Remis reichte.

So konnte Ainur Ziganshin mit einem Bauern mehr ebenfalls Remis anbieten, es hätte sonst noch lange dauern können. Die Zeit war ohnehin weit fortgeschritten.

Damit stand der etwas glückliche Sieg von 4,5 : 3,5 für Ilmenau fest. Nordhausen steht immer noch an der Spitze mit einem Brettpunkt mehr als Ilmenau, die allerdings ein Spiel weniger haben.

Anmerkung: Zug anklicken und es öffnet sich ein Partiefenster, in dem die Partie nachgespielt werden kann!

kleu

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