Ilmenauer SV ist Landespokalsieger

Nachdem sich die Ilmenauer Schachfreunde im Viertelfinale des Thüringenpokals knapp gegen den Meuselwitzer SV durchsetzen konnten, fand das Halbfinale zusammen mit dem Finale am vergangenen Samstag in Ammern statt. Die Glücksfee bescherte im Halbfinale die Paarungen SC Suhl – Ilmenauer SV und SG Arnstadt-Stadtilm – SV Ammern. Bei einem Blick auf die jeweiligen Aufstellungen konnte man erkennen, dass die Ilmenauer Schachfreunde mit einem DWZ-Durchschnitt von 2054 gegenüber 2022 beim SC Suhl nur leicht favorisiert waren. Daher war höchste Konzentration gefragt um das Duell für sich zu entscheiden. Die Ilmenauer bewiesen gleich von Beginn an, dass Sie am heutigen Tage die notwendige Form besaßen um sich erfolgreich für das Finale zu qualifizieren. So reichten Sebastian Zehnter an Brett 1 mit Weiß in der Caro-Kann-Verteidigung bereits in der Eröffnungsphase zwei ungenaue Züge von Michael Recknagel, um eine gefährliche Initiative zu entfalten und durch einen energisch geführten Königsangriff gegen den in der Brettmitte verharrenden König den ersten vollen Punkt für die Ilmenauer zu erzielen (siehe Partie). Angespornt von diesem Ergebnis wies auch Patrick Rempel mit Weiß an Brett 4 gegen Stefan Koch nach, dass er die Pläne und die strategischen Motive in der Englischen Eröffnung an diesem Tage besser verstanden hatte. So schränkte er zunächst geschickt die Bewegungsfreiheit der schwarzen Figuren stark ein und ließ anschließend dem König durch eine kontrollierte Offensive keine Chance. Durch diese beiden Siege sah sich Albrecht Töpfer an Brett 2 mit Schwarz dazu veranlasst, die aus der Drachenvariante der Sizilianischen Partie resultierende Stellung in ruhigeres Fahrwasser zu überführen, in dem sein Gegner Jörg Silberschlag dessen Remisangebot mit einem Minusbauern ohne jegliche Gewinnchancen nicht ablehnen konnte. Durch diesen weiteren halben Punkt wurde der Sieg der Ilmenauer im Halbfinale abgesichert. Dies war rückblickend eine weise Entscheidung, da Aleksey Sukaylo an Brett 3 seine Stellung gegen Axel Berghof trotz zäher Verteidigung nicht halten konnte und verlor. Da sich im anderen Spiel die SG Arnstadt-Stadtilm durch die Siege von Marco Sauer gegen Rüdiger Schorch und Matthias Buring gegen Christoph Kurze souverän gegen den SV Ammern mit 3-1 durchsetzen konnte, trafen nun im Finale die beiden genannten Mannschaften aus dem Ilmkreis im Lokalderby aufeinander, das sich zu einem spannenden Duell entwickeln sollte. So bewies Sebastian Zehnter an Brett 1 mit Schwarz gegen Matthias Buring gute Nerven, als er durch einen selten gespielten Zug im Schottischen Gambit überrascht wurde und nicht die beste Fortsetzung am Brett fand. Doch er konnte sich aus dieser leicht schlechteren Position durch exaktes Spiel im weiteren Verlauf der Partie befreien und in ein ausgeglichenes Endspiel überleiten, das in eine friedliche Punkteteilung mündete. Als an Brett 2 Albrecht Töpfer mit Weiß an der geschickten Verteidigung von Marco Sauer sich die Zähne ausbiss und darüber hinaus in einen folgenschweren Konter geriet, waren angesichts des Zwischenstandes von 0.5-1.5 Patrick Rempel und Aleksey Sukaylo an den Brettern 3 und 4 gefordert. Doch diese beiden ließen sich nicht beirren und zeigten einmal mehr durch ihre souveräne Stellungsbehandlung, warum sie Stammspieler der ersten Mannschaft des Ilmenauer Schachvereins sind. So konnten beide ihre Gegner Kai Marufke und Benjamin Zeising nach individuellen Fehlern überspielen und mit zwei Siegen den knappen 2.5-1.5 Sieg der Ilmenauer gegen die Nachbarn sichern. Durch diesen Sieg gelingt es dem Ilmenauer Schachverein sich in die Siegerliste des Thüringenpokals einzutragen und sich gleichzeitig zum dritten Mal in den vergangenen Jahren für die Endrunde des Deutschlandpokals zu qualifizieren, bei der die Ilmenauer die Gelegenheit bekommen sich mit Vereinen aus der ersten und zweiten Bundesliga zu messen.

Stellung nach dem 15. Zug von Schwarz.
Durch welche Fortsetzung kann Weiß einen entscheidenden Vorteil erzielen?


 

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