Ilmenauer SV erkämpft sich einen Punkt beim Thüringenmeister TSG Apolda

Am Sonntag stand die zweite Runde der Schach-Thüringenliga auf dem Programm. Für den Ilmenauer Schachverein bedeutete dies eine Reise zur TSG Apolda, die die letzte Saison auf dem ersten Platz abgeschlossen haben und auch in dieser Saison wieder mit einem Sieg gestartet sind. Nicht besser gestaltete sich die Lage für die Ilmenauer durch die Ausfälle von Sebastian Zehnter und Dr. Patrick Rempel. Bei den Gastgebern musste dafür mit Andi Walther auch ein sehr starker Spieler passen.

Überraschend friedlich sollte dann das Match beginnen. Am 5. Brett bekam Steffen Ortlepp in der Sizilianischen Verteidigung die Drachenvariante von Matthias Schmidt serviert. Beide spielen diese Eröffnung jahrelang und einigten sich daher schnell auf eine Punkteteilung. Kurz danach fiel schon die nächste Entscheidung. So wählte Matthias Liedmann am dritten Brett die Englische Eröffnung gegen seinen Gegner Jens Goemann, konnte jedoch keinen Vorteil für sich beanspruchen. Daher auch hier ein Remis. Dasselbe Ergebnis verzeichneten am zweiten Brett auch Aleksey Sukaylo und Luca Carnot. Sukaylo wählte gegen die Katalanische Eröffnung eine bekannte Variante, mit der Weiß unter Druck gesetzt werden soll. Carnot konnte sich mit einer forcierten Zugwiederholung befreien, was die Punkteteilung bedeutet. Als nächstes reihten sich am ersten Brett Kristoffer Falk und Cornelius Middelhoff in die Liste der Unentschieden ein. In dem angenommenen Damengambit schaffte es Falk nicht, seinen leichten Vorteil in ernsten Druck umzusetzen, sodass es hier für beide Seiten nichts zu holen gab. Mit dem gleichen Resultat trennten sich auch Dr. Joachim Lehmann und Nick Henzgen am achten Brett. In dem klassischen Damengambit wusste Lehmann jegliche Initiative des Gegners zu neutralisieren, sodass es auch bei dieser Partie keinen Sieger gab.

Nach diesen 5 ruhigeren Remisen sollte der Wettkampf dramatisch an Spannung dazugewinnen. Am vierten Brett saßen sich Stefan Schenk und Harald Maiwald gegenüber. Schenk wählte die Königsindische Verteidigung, geriet aber in einen starken Angriff des Weißen. In dieser wilden Partie war es wahrlich nicht einfach die Übersicht zu behalten und weder Beobachter noch Spieler wussten, wer von den Beiden auf Gewinn stand. Am Ende behielt Schenk jedoch die Nerven und holte den vollen Punkt für die Ilmenauer. Das ist unsere Partie des Tages. Spannend ging es auch in der Partie von Dr. Klaus Leuner und Roberto Rohmeiß am siebten Brett zu. Leuner übte mit den weißen Steinen leichten Druck auf den Gegner aus, was sich bei knapper werdender Zeit auszahlen sollte. So hatte Leuner bei der Zeitkontrolle lediglich 1 (!) Sekunde auf der Uhr, wobei Rohmeiß auch nur noch 3 Sekunden besaß! Dafür besaß Leuner einen Bauern mehr und stand nahezu auf Gewinn. Dem ansonsten so nervenstarken Leuner wählte dann jedoch nicht die beste Fortsetzung, sodass sich Schwarz doch noch befreien und schließlich einen halben Punkt sichern konnte. Somit lag die Ilmenauer Hoffnung bei Torsten Michael, dem der starke Cliff Walther gegenübersaß. Er verteidigte sich zäh und nutzte alle möglichen Tricks, dennoch hatte Michael am heutigen Tage keine Chance und musste die Waffen niederlegen. Damit endete ein zum Ende hin dramatischer Wettkampf mit einem verdienten 4:4, was den Ilmenauern einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf beschert.

Stellung nach dem 25. Zug von Weiß.
Wie schafft es Schwarz die Stellung zu seinen Gunsten zu entscheiden?

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