Am vergangenen Wochenende durfte der Ilmenauer Schachverein seine hervorragenden Leistungen mit einem ersten Platz im diesjährigen Thüringenpokal durch die Teilnahme an der Vorrunde der deutschen Pokalmannschaftsmeisterschaft krönen.
Ähnlich zum DFB-Pokal im Fußball treten auch hier die zwei besten
Mannschaften eines Bundeslandes mit jeweils vier Spielern im K.O-Modus
gegeneinander an, um unter sich den Sieger zu bestimmen. Bereits im
Vorfeld wurde vom Deutschen Schachbund ermittelt, dass die Ilmenauer
Schachfreunde die Reise ins niederbayrische Ortenburg antreten durften,
um sich mit dem dortigen Schachverein zusammen mit dem Naumburger SV und
dem Heilbronner SV in einer Gruppe zu messen. Während man sich gegen
den SC Ortenburg und den Naumburger SV durchaus Chancen auf ein
Weiterkommen ausrechnen durfte, galt dies nicht für eine mögliche
Begegnung gegen den Heilbronner SV, in dessen erster Mannschaft in der
Oberliga Baden-Württemberg sich gleich mehrere Titelträger befinden.
Doch leider bescherte die Losfee vor Ort die Paarung Heilbronner SV –
Ilmenauer SV. Obgleich die Ilmenauer Schachfreunde mit Sebastian
Zehnter, Aleksey Sukaylo, Kristoffer Falk und Patrick Rempel an den vier
Brettern nahezu das Potential an den besten Spielern Ilmenaus
ausschöpften, waren sie gegen die mit zwei Titelträgern angereisten
Heilbronnern in der Rolle des Underdogs. So musste Kristoffer Falk an
Brett 3 als erster seinem 200 ELO-Punkte stärkeren Gegner Ramin
Geshinzjani zum Sieg gratulieren, nachdem dieser effektiv eine
Ungenauigkeit in der Eröffnung ausnutzen konnte. Kurz vor der
Zeitkontrolle unterlief Patrick Rempel an Brett 4 gegen Kim-Luca Lahouel
eine Ungenauigkeit in der Variantenberechnung, wodurch aus einem
gewinnträchtigen Königsangriff eine Verluststellung resultierte (siehe
Beispielpartie). An Brett 1 stemmte sich Sebastian Zehnter gegen seinen
um mehr als 100 ELO-Punkte stärkeren Gegner FM Enis Zuferi gegen die
Niederlage, doch durch mehrere kleinen positionellen Ungenauigkeiten
akkumulierten sich die Nachteile schließlich zu einer klar verlorenen
Position. Ähnlich wie an Brett 1 stellte man sich im Rückblick bei der
Partie an Brett 2 von Aleksey Sukaylo gegen seinen mehr als
200-ELO-Punkte stärkeren Gegner Piotr Timagin die Frage, welcher Zug
oder Moment den Ausschlag zugunsten der Heilbronner Schachfreunde gab,
da klare Fehler nicht zu erkennen waren. Somit stand nach vier Stunden
Spielzeit eine 0:4 – Niederlage zu Buche, die in der Höhe vermutlich
etwas zu deutlich ausfiel. Nichtsdestotrotz war das Punktspiel gegen den
Heilbronner SV für die Ilmenauer Schachfreunde eine großartige
Möglichkeit sich mit stärkeren Mannschaften zu messen.
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